Werratalsee in Gefahr – Wie Düngung unsere Gewässer bedroht
Liebe Mitglieder des Angelsportvereins Eschwege e.V.,
in den vergangenen Jahren mussten wir immer wieder beobachten, wie unser Werratalsee unter Umweltbelastungen leidet. Besonders alarmierend sind die wiederholten Fischsterben, die durch Sauerstoffmangel im Wasser verursacht werden. Neben den bereits bekannten Problemen wie dem Faulschlamm am Seegrund und der hohen Phosphorbelastung rückt eine weitere Ursache in den Fokus: die Düngung der umliegenden Felder.
Aktuell beobachten wir eine verstärkte Ausbringung von Düngemitteln und Gülle rund um den Werratalsee. Diese landwirtschaftlichen Praktiken haben direkte Auswirkungen auf die Wasserqualität. Durch Regen und Oberflächenabfluss können Stickstoff- und Phosphorverbindungen in den See gelangen und dort das Algenwachstum ankurbeln. Die Folge: Ein erhöhter Sauerstoffverbrauch durch die Zersetzung der Algen, was wiederum zum gefährlichen Sauerstoffmangel und damit zum Fischsterben führen kann.
Wichtig in diesem Zusammenhang ist auch der gesetzlich vorgeschriebene Gewässerabstand bei der Düngung: Laut §5 Absatz 2 der deutschen Düngeverordnung (Düv) müssen Landwirte beim Aufbringen von Düngemitteln einen Abstand von mindestens 10 Metern zu oberirdischen Gewässern einhalten. Dies dient dem Schutz unserer Gewässer vor Nährstoffeinträgen und ist eine zentrale Maßnahme zur Erhaltung der Wasserqualität. (Quelle: Düngeverordnung 2020, §5 Abs. 2)
Als Angelsportverein Eschwege e.V. setzen wir uns aktiv für den Schutz unserer Gewässer ein. Wir appellieren an die Landwirte in unserer Region, sorgsam mit Düngemitteln umzugehen und bestehende Vorgaben zum Gewässerschutz einzuhalten. Gleichzeitig fordern wir von den zuständigen Behörden eine strengere Kontrolle und nachhaltige Konzepte, um den See langfristig zu schützen.
Was können wir als Verein tun? Auch wenn einzelne Angler wenig Einfluss auf landwirtschaftliche Praktiken haben, können wir als Gemeinschaft auf Missstände aufmerksam machen und in den Dialog mit Kommunen und Behörden treten. Der Vorstand wird das Gespräch mit den zuständigen Stellen suchen, um auf die Problematik aufmerksam zu machen und mögliche Lösungen anzustoßen. Nur durch gemeinsames Handeln auf institutioneller Ebene können wir dem Werratalsee helfen.