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Heringsangeln an Nord- und Ostsee

Kaum hat sich das Wasser der Nord und Ostsee im Frühjahr auf 6-8 Grad Celsius erwärmt, zieht der Hering in die Küstennähe um zu laichen. Das ist dann auch die beste Zeit um Heringe zu angeln. Heringe sind Schwarmfische, die in großen Gruppen leben. Diese Fische sind pelagisch, was bedeutet, dass sie in der oberen Wasserschicht leben und sich hauptsächlich von Plankton ernähren.

Wir Angler stellen dem silbernen langgestreckten Fisch, der bis zu 45 cm groß werden kann, vom Ufer oder vom Boot meist mit einem Heringspaternoster nach. Heringspaternoster sind Montagen, die aus einem Vorfach mit mehreren Seitenarmen, die mit kleineren Haken versehen sind, bestehen. Die Haken sind mit Fischhaut oder Verzierungen bestückt. Die Heringspaternoster selber kann man fertig montiert in fast jedem Angelladen erwerben. Wenn wir jetzt noch über eine mittlere Spinnrute mit einem Wurfgewicht von 30-60 Gramm und einer 3000r oder 4000er Rolle mit 25er oder 30er Schnur verfügen kann es eigentlich schon losgehen. Beste Angelorte für unser Vorhaben sind der Hafen von Kiel, Rostock, Neustadt und Lübeck, Kappeln und die Schlei und Eckernförde.

Bevor Ihr zum Heringsangeln fahrt braucht Ihr natürlich die entsprechenden Angelkarten. Ihr benötigt auf jeden Fall einen gültigen Fischereischein und den jeweiligen Küstenschein, wenn es nach Mecklenburg-Vorpommern oder Schleswig-Holstein geht. Diese Fischereiabgabe kostet in Schleswig-Holstein aktuell 10,- €. Außerdem gibt es Bereiche an denen man eine weitere Karte braucht. Dies gilt zum Beispiel für Teile der Trave, des Nord-Ostsee-Kanals und der Schlei sowie der Neustädter Hafen.

Bei der mitzunehmenden Ausrüstung sollte auf keinem Fall ein Totschläger und Messer, sowie ein Drahtkescher, um die gefangenen und toten Heringe zu entschuppten, fehlen. Das waidgerechte Betäuben und Abstechen der Fische wird übrigens peinlichst genau von der Wasserschutzpolizei und der Fischereiaufsicht kontrolliert.

Da es durchaus vorkommen kann, dass ihr am Tag sehr viele Heringe fangt (mehr als 100 Stück sind durchaus nicht unüblich) solltet ihr Euch selber eine Begrenzung der Fangmenge auferlegen und nur die Anzahl an Fischen entnehmen, die ihr selber verwerten könnt. Schon vor Eurem Fischzug empfehle ich daher sich über die Verwertung des Herings Gedanken zu machen. Sehr gut schmeckt der Silberling geräuchert und gebraten, ein Versuch selber Matjeshering herzustellen ist absolut lohnenswert. 

Und nun los, denn die Hauptsaison der Heringsfischerei endet meist Ende April/Anfang März.