Der Komoran

Geschrieben von Carsten Deiters am in News

Kaum fallen die ersten herbstlichen Blätter, hält der Kormoran wieder Einzug an unsere heimischen Gewässer. Der schwarzgefederte Vogel kann zum Zweck der Nahrungsaufnahmen bis zu 16 Meter tief und 40 Meter weit tauchen. Zum Leidwesen der Angler ernährt er sich fast ausschließlich von Fisch und frisst bis zu 500 Gramm täglich. Meist erbeutet er während seiner Tauchgänge Fische der mittleren Größenordnung. Das Bejagen von Kleinfischen ist für den Kormoran zu energieaufwendig im Vergleich zu der Menge an Fisch, die er täglich benötigt. In den Wintermonaten sind bis zu 500 Kormorane im Werratal anzutreffen.
Der ASV Eschwege hat sich der vorhandenen Kormoranproblematik gestellt, und hat sich durch die Untere Jagdbehörde des Werra Meißner Kreises eine Ausnahmegenehmigung für Vergrämungsabschüsse des Kormorans erteilen lasen. So dürfen jährlich eine vorgegebene Anzahl des Schwimmvogels bejagt werden. Dieser Aufgabe haben sich zwei Vereinsmitglieder, die auch Jagdscheininhaber sind, angenommen. Zusätzlich wurden die Besatzmaßnahmen auf die relativ neue Situation eingestellt. Wenn möglich werden nur noch Kleinfische oder laichreife, und somit sehr teure Fische, in unsere Gewässer besetzt. Es wird erhofft, dass sich die besetzten Kleinfische an das Jagdverhalten der Kormorane gewöhnen und erlernen diesem auszuweichen.
Weiterhin wurden durch den Arbeitsdienst ausgediente Weihnachtsbäume in verschiedene Gewässer eingebracht. Dies dient der Aufzucht von Jungfischen und erschwert dem Kormoran die Jagd. Und wie gehen wir Angler am besten mit unserem heimischen Konkurrenten um? Grundsätzlich lohnt sich bei Sichtung nur das Vertreiben von größeren und jagenden Schwärmen an unseren Gewässern. Einzelne Vögel zu vertreiben macht wenig Sinn, da diese einige Meter weiterfliegen, und durch die Flucht einen noch höheren Energiebedarf entwickeln.
Generell, und trotz allen vorhandenen Schwierigkeiten mit dem Kormoran jedoch gilt: Der Vogel ist eine Kreatur, die unter Artenschutz steht und als Tier ist er mit dem Respekt zu behandeln, mit dem wir als Angler und Naturschützer allen Lebewesen entgegentreten sollten. (AL)

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