Urlaubsbericht – Heringsangeln in der Ostsee
Sechs Angler, zwei Boote, drei Tage Meer hieß die Prämisse des diesjährigen Angelausfluges des Teams „Red Snapsky“, das aus Mitgliedern des ASV Eschwege besteht.
Es sollte nach Kappeln an die Ostsee gehen, der Hering war Ziel unserer Begierde.
Da Kappeln bekannt für die großen Heringsschwärme ist, die im Frühjahr in die Schlei zum Laichen ziehen, wurden schon im letzten Herbst die Boote und das Ferienhaus angemietet.
Ende März ging es dann los, und nach endlos vorkommender Fahrt erreichte wir unser Ferienhaus. Nach Ankunft kurzes Auspacken, Kleinigkeit essen und ab in den Hafen um zu schauen, ob die Heringe schon in Küstennähe gezogen sind. Die Besichtigung der am Ufer fischenden Angler war vielversprechend, die Hände und Ruten der angetroffenen Angler glänzte voller Heringsschuppen.
Am nächsten Morgen, und nach kurzer Einweisung und Bootsübergabe durch den Bootsverleiher, konnten wir dann endlich selber aufs Meer. Bei durchgehend gutem Wetter und wenig Seegang mussten wir mit unserem fünf PS-Boot nicht lange fahren, denn schon nach 15-minütiger Fahrt und einigen Tackleanpassungen kamen die ersten Heringe an Bord. Bei unserer Tour erwiesen sich Heringspaternoster mit recht kleinen Haken (>10) und Effzett Standardblinker anstatt der Heringsbleis als sehr fängig. Die Gewichte des Blinkers wurden immer wieder den Strömungsverhältnissen angepasst, gefangen haben wir in allen Tiefen.
Da der Hering in Schwärmen auftritt, kamen die Bisse auch in Intervallen. Mal waren für 10 Minuten alle Ruten krumm und alle Haken besetzt, mal lief eine Stunde überhaupt nichts.
Unsere persönliche Obergrenze von 100 Stück pro Person wurde durchgehend erreicht, man sollte bei den Fängen auf jeden Fall bedenken, dass das Entschuppen und Säubern der Heringe einige Zeit in Anspruch nimmt.
Zufrieden und bei bester Laune kehrten wir am Ende des verlängerten Wochenendes den Heimweg an, der auf der Rückfahrt durch den regen Austausch von Heringsrezepten etwas kurzweiliger ausfiel.
Anbei ein paar Tipps zum Heringsangeln:
- früh Boot und Ferienhaus buchen, kostengünstiger sind die Ferienhäuser im Umland der Stadt Kappeln.
- wenn ihr vom Boot aus angeln wollt, solltet ihr euch im Vorfeld mit dem Umgang eines Motorbootes vertraut machen. Auch wenn die verliehenen Boote meist Führerscheinfrei sind herrscht auf der Schlei reger Schiffsverkehr, der durch die vielzähligen Angelboote (zu Hochzeiten sind davon mehr als 80 unterwegs) noch verstärkt wird. Ein Ankern ist übrigens bei jedem Angelstopp gesetzlich vorgeschrieben.
- unbedingt vor dem Angeln die Angelkarte für die Schlei und den Küstenschein für Schleswig-Holstein kaufen. Beides, sowie das waidgerechte Töten des Fangs, wird von der Wasserschutzpolizei kontrolliert! (AL)
Foto: Zwei unserer Sponsoren des Königsballs (vorne Thomas Lenze/Landy Lenze) und Markus Krahforst (Fahrschule FOPS) mit reichlich Beute