Der Wels: Ein Blick auf die Lebensgewohnheiten des Königs der Süßwasserfische
Liebe Mitglieder des Angelssportvereins Eschwege und Freunde des Angelsports,
in diesem Newsletter möchten wir euch den Wels, den größten Raubfisch im Werratalsee, näher vorstellen. Welse sind faszinierende und mysteriöse Bewohner unserer heimischen Gewässer. Sie zeichnen sich nicht nur durch ihre beeindruckende Größe aus, sondern auch durch ihre einzigartigen Lebensgewohnheiten.
Lebensraum und Lebensweise
Welse bevorzugen stehende oder langsam fließende Gewässer mit schlammigem oder sandigem Grund. Im Werratalsee fühlen sie sich besonders wohl, da der See ihnen zahlreiche Versteckmöglichkeiten bietet. Diese sind wichtig für den Wels, da er ein nachtaktiver Fisch ist. Tagsüber ruht er in tieferen Gewässern oder unter natürlichen Unterständen wie Wurzeln, um vor Fressfeinden geschützt zu sein und auf kühlere Temperaturen zu warten.
Ernährungsgewohnheiten
Der Wels ist ein opportunistischer Räuber, dessen Ernährung stark von den im Gewässer verfügbaren Nahrungsquellen abhängt. Seine Beute umfasst eine breite Palette von Lebewesen:
– Fische: Welse ernähren sich bevorzugt von kleineren Fischen, die sie in der Dämmerung und Nacht jagen.
– Amphibien: Frösche und andere Amphibien stehen ebenfalls auf ihrem Speiseplan.
– Wirbellose Tiere: Neben Fischen und Amphibien frisst der Wels auch Krebstiere, Insektenlarven und Schnecken.
– Kleinsäuger und Vögel: Es ist bekannt, dass größere Welse gelegentlich auch an Land lebende Tiere oder Vögel fangen, die sich zu nah ans Wasser wagen.
Diese Vielfalt in der Nahrung ermöglicht es dem Wels, in unterschiedlichen Umgebungen zu überleben und sich an verschiedene Lebensräume anzupassen.
Fortpflanzung
Die Laichzeit der Welse findet in den wärmeren Monaten statt, typischerweise zwischen Mai und Juli. Während dieser Zeit suchen sie flache, geschützte Gewässerbereiche auf, um ihre Eier abzulegen. Das Weibchen legt mehrere tausend Eier, die vom Männchen befruchtet werden. Nach dem Laichen bewacht das Männchen die Eier und sorgt dafür, dass sie ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden, indem es das Wasser in Bewegung hält. Nach dem Schlüpfen bleiben die Jungfische eine Weile in der Nähe des Nestes, bevor sie sich ins offene Wasser wagen.
Verhalten und Sozialstruktur
Welse sind in der Regel Einzelgänger, die nur zur Paarungszeit oder bei der Futtersuche in der Nähe anderer Artgenossen anzutreffen sind. Sie kommunizieren durch Bewegungen und Lautäußerungen, die durch spezielle Muskelkontraktionen erzeugt werden. Diese „Grunzlaute“ sind besonders bei der Fortpflanzung wichtig.
Ökologische Bedeutung
Als Spitzenprädator spielt der Wels eine wichtige Rolle im Ökosystem des Werratalsees. Er reguliert die Populationen anderer Fische und trägt zur Aufrechterhaltung eines ausgewogenen Ökosystems bei. Trotz seiner Rolle als Räuber ist der Wels selbst nicht ohne Fressfeinde: Jungfische fallen gelegentlich größeren Raubfischen oder Vögeln zum Opfer.
Wir hoffen, euch mit diesem Einblick in das Leben des Welses eine neue Perspektive auf diese beeindruckende Fischart gegeben zu haben. Der Wels ist ein faszinierender Teil unserer heimischen Fauna und trägt zur Vielfalt und Gesundheit unserer Gewässer bei.